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für das

Studium der neueren Sprachen

und

Literaturen.

Unter besonderer Mitwirkung

von

Robert Hiecke und Heinrich Viehoff.

herausgegeben

von

Ludwig Herrig..

Fünfter Jahrgang.

Siebenter Band.

Braunschweig,

Druck und Verlag von George Westermann.

1850.

Entered according to Act of Congress, in the year 1850, by

G. & B. WESTERMANN BROTHERS,

In the Clerk's Office of the District Court of the United States for the

Southern District of New-York.

Studien zu Goethe's Werken.

Graf Cagliostro und Goethe's Großcophta.

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Im seltsamsten Gegensaze zu der herrschenden Zweifelsucht und Aufklärerei tritt uns in den siebenziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts der wunderlichste Hang zu geheimen Wissenschaften und Künften entgegen, durch welche der Mensch in unmittelbare Verbindung mit der Geisterwelt trete und sich die größten Güter des Lebens, Reichthum, Gesundheit, langes Leben, ja Unsterblichkeit zu verschaffen, auch Macht über die Elemente zu erlangen vermöge ein Hang, welcher sich aus der Zerfallenheit der Zeit und dem ahnungsvollen Drange nach einem bessern Zustande erklärt, der in der zerfließenden Empfindsamkeit jener Tage seine reichste Nahrung finden mußte. Wir brauchen bloß an die Namen St. Germain *), Schröpfer und Gaßner zu erinnern, um die gläubige Wundersucht jener Zeit zu bezeichnen, welche nirgends klarer hervortritt, als in dem Ansehen, welches sich damals der sogenannte Graf Cagliostro, ohne bedeutende chemische Kenntniß, ohne ansprechende Unterhaltungsgabe und reizende Persönlichkeit, durch den mystischen Schein, in den er sich hüllte, zu verschaffen wußte**). Erst seit seinem zweiten Aufent

* Ueber ihn vgl. Barthold „die geschichtlichen Persönlichkeiten in Jacob Casanova's Memoiren“ II, 35-99.

**) Ueber Cagliostro vgl. man Baur in der „Encyclopädie von Ersch und Gruber" I, 14, 73-75 und den Aufsaß „über den Abenteurer Giuseppe Balsamo, bekannt als Graf Cagliostro“ in Bülau's „neuen Jahrbüchern der Geschichte und Politik" 1845 B. 1, 37-72. Eine Hauptquelle bleibt noch immer, wie einseitig auch die Auffassung erscheint und wie sehr der Betrüger auch in den hier niedergelegten Bekenntnissen als Aufschneider auftritt, die römische Staatsschrift unter dem Titel: Compendio della vita, e delle gesti di Giuseppe Balsamo, denominato el Conte Cagliostro, de si è 'stratto del processo contro di lui formato in Roma l'anno 1790. Roma 1791, wovon drei deutsche, eine in Weimar von C. J. Hagemann, und eine franArchiv f. n. Sprachen. VII.

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