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Ovre, ovre, isl. yfri = Ober

Rand, isl. raan Fischerhütte; z. B. Randers.
Ref, Rev, isl. rif Riff.

-rod, rud, isl. ruda

rott (von rotten).

Skov, Skogh, isl. skógr = Wald.

Stav, isl. sta fr. Stab, z. B. Stavanger.

Stok, isl. stokkr.

holm.

=

Stock (Grenzpfahl); z. B. Stock

Stad, Sted, isl. stadr Stadt, Stätte, Stelle.

Stege, isl. stiki

=

ein unruhiges schmales Wasser.

Sti, isl. stigr. = Steg.

So, Se, Sjie, isl. sjár, sjór, sær See. Z. B. Sjælland.

Skagen, isl. skagi eine lange Landzunge.

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Svælg, isl. svelgr Schlund, Mahlstrom (Schwalch). Sund, isl. sund Sund, Meerenge.

=

Sprog, Sprov, isl. sprák

= Spalte; z. B. Sprogo

(Sprog bedeutet sonst Sprache).

Steen, isl. steinn Stein.

Sverig, isl. Svipjód, altschwed. Sveariki = Schwe

den; Svear die Schweden, Svea (genit. plur.) der Schweden; Sveariki Reich der Schweden. Skjæl, isl. skel Schuppe; z. B. Skjælskor. Skjær, Sker, isl. sker Klippe; Skjærene = die Scheeren (eigentlich die Klippen).

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Sonder, isl. sudr Süder-, Süd-.

Tange, isl. tangi = Landenge (buchst. Zange).

Tunge, isl. tunga

Zunge, Landzunge.

Ting, isl. þing = = Mahlstätte, Ding.

Tomt, toft, -tuff, isl. topt = ein lecrer Platz.

-torp,

-tved,

trup, -drup, -rup, isl. þorp = Dorf.

tyede, isl. þveit, plattd. Twiete; Twete, angels. thwitan entzweischneiden.

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Vig, isl. vik = eine kleine Bucht; z. B. Slesvig, von Sli (genit.) und Vig Bucht der Schlei. BruusBraunschweig: hier Vig von dem lat. Vicus. =. Wiese.

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=

-eng, -ing, isl. ángr Wiese, Anger; z. B. Stavanger; Thaasinge (Thors-eng).

Vester, isl. vestr Wester, West-.

=

Vi, isl. vè Weihe, geweiht, Opferstätte; z. B. Odins vè, später Odense; Viborg, Viby, Viholm, Visby. Virke, isl. virki = Befestigung, Wall; z. B. Danevirke.

Vedel, Vejle, isl. vad (Grundf. vedill), dän. vade = waten; våd nass; z. B. Vejle, Vejlby, Vœdelby.

Væld, isl. vella (nur verwandt)

Vold, isl. völlrebenes Feld.

=

Quelle.

Vord, -værd (isl. værdi Haufen Steine) = Wer

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Vraa, Vrå, isl. rá Ecke, Winkel.

=

Kopenhagen.

Ch. Beissel.

Archiv f. n. Sprachen. XXXIV.

14

Beurtheilungen und kurze Anzeigen.

Ueber den Ursprung der Sprache von Jacob Grimm. Aus den Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften vom Jahre 1851 fünfter unveränderter Abdruck. Berlin, Ferd. Dümmler's Verlagsbuchhandlung (Harrwitz und Gossmann). 1862.

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Diese wie von einem solchen Verfasser nicht anders zu erwarten höchst anziehende Schrift darf bei der Wichtigkeit des Gegenstandes, den sie behandelt, auch in ihrem nochmals wiederholten Abdrucke zu einer nochmaligen Betrachtung einladen. Sie verdankt, den Einleitungsworten zufolge, ibre Entstehung einem Wunsche Schelling's, die von Herder über den Ursprung der Sprache entwickelte Ansicht, welche ihm ,,wenigstens für unsere Zeit nicht genügend erschien, einer erneuerten Prüfung unterzogen zu sehen, und die dem Genius Herder's huldigenden Schlussworte sprechen aus, dass die von diesem grossem Geiste auf die schwierigste Frage nach dem Ursprunge der Sprache ertheilte Antwort immer noch zutreffend bleibe, wenn sie gleich mit andern Gründen, als ihm dafür schon zu Gebote standen, aufzustellen und zu bestätigen sei.

Jacob Grimm geht bei seiner Untersuchung von der Frage aus, ob wir die Sprache als ein Erschaffenes oder Unerschaffenes anzuerkennen haben.

Das Erstere, weist er nach, kann sie nicht sein. Nur den Thieren ist die jeder Art und Gattung eigenthümliche Weise, sich durch Stimme zu äussern und unter Ihresgleichen verständlich zu machen, angeboren und anerschaffen, so dass sich jedes Thier ohne Weiteres, d. h. ohne es von Seinesgleichen erst gelernt zu haben, in der ihm zukommenden Weise vernehmen lässt. Die Nachtigall schlägt, der Hund bellt auch wenn sie einsam aufgezogen sind noch heute so wie am Tage ihrer Schöpfung. Der Mensch hingegen spricht nur die Sprache, die er gelernt hat, oder keine. Darum ist nicht dafür zu halten, dass ihm die Sprache, wie etwa die Organe dazu, angeboren, anerschaffen sei.

Daneben wäre der Fall denkbar, dass ihm die Sprache, wenn auch nicht anerschaffen, doch in der Folge von dem Schöpfer könnte geoffenbaret worden sein. Allein abgesehen davon, dass eine solche Offenbarung gleichwohl unmittelbar nach der vollbrachten Schöpfung selbst eingetreten sein müsste, weil ohne Sprache der Mensch eben nicht einmal Mensch gewesen wäre: so würde er ohne Sprache auch selbst die ihm geoffenbarte zu verstehen unfähig gewesen sein, da ihm das Mittel dazu gefehlt haben würde. Denn nur der Sprechende kann Sprache verstehen. Waren die ersten

Menschen aber fabig, Gottes Worte (wobei übrigens noch dahingestellt bleibt, ob wir uns Gott redend denken dürfen) zu verstehen: so waren, sie bereits nicht nur im Besitze einer Sprache, sondern, was noch weit mehr ist, im Besitze der Sprache Gottes selbst und bedurften dann nicht erst deren Offenbarung. Sie standen selber schon auf göttlichem Standpunkte, wie im Falle einer anerschaffenen Sprache auf thierischem.

Der Verfasser macht auch darauf aufmerksam, dass weder in jenem ersteren noch in diesem letzteren Falle von einer Geschichte der Sprache die Rede sein könnte. Denn das Erschaffene, das Angeborene ist, wie sich an den Thieren beobachten lässt, keiner weiteren Entwickelung fähig; eine geoffenbarte Sprache aber würde, als von Gott selbst überliefert, an. und für sich schon die vollkommenste gewesen sein und jede weitere Vervollkommnung ausschliessen. Höchstens wäre an eine von den Menschen verschuldete Ausartung und Verschlechterung der göttlichen Gabe zu denken; aber eine solche zeigt sich nicht, in der Geschichte der Sprache, die im Gegentheil einen Fortschritt von dem Unzureichenden zum Vollendeteren aufweist. Und woher im Uebrigen die Verschiedenheit der Sprachen?

Demnach bleibt Nichts übrig, als dass die Sprache eine menschliche, ihrem Ursprunge und Fortschritte nach mit voller Freiheit von uns selbst erworbene sein müsse. Um dies nun näher darzustellen, zieht der Verfasser, da von den Sprachen der wilden Völker noch zu Weniges bekannt ist, die Sprache des weissen, kaukasischen Menschenstammes, die seit Herder's Zeit und namentlich durch Bopp's Verdienst so vielseitig und tief erforschte indogermanische Sprache in Betracht. Diese müsse durch ihren inneren Bau, der sich an ihr in unendlichen Abstufungen klar verfolgen lasse, wenn es irgend eine Sprache im Stande sei, auch über den allgemeinen Gang und Verlauf der menschlichen Sprache, und somit vielleicht auch über deren Ursprung, die ergiebigsten Aufschlüsse darreichen (S. 10).

Zwei wesentliche Entwickelungsstufen lassen sich an dieser indogermanischen Sprache unterscheiden. Die erste liegt im Sanskrit und Zend, grossentheils auch im Griechischen und Lateinischen vor, die Stufe höchster, bewundernswerther Vollendung der Form, in welcher sich alle sinnlichen und geistigen Bestandtheile lebensvoll durchdrungen haben. Die zweite zeigt sich in den späteren Erscheinungen derselben Sprachen, in den Dialekten des heutigen Indiens, im Persischen, Neugrichischen und Romanischen; hier ist die innere Kraft und Gelenkigkeit der Flexion meistens aufgegeben, die Form vereinfacht, dafür aber eine desto grössere Freiheit und Klarheit zur Darlegung und Verknüpfung des Gedankeninhaltes gewonnen. Aehnliches lässt sich an dem Entwickelungsgange unserer deutschen Sprache wahrnehmen. Ueberall bekundet sich der Fortschritt von der Gestaltung der Form, deren üppige Blüthe alternd dahinwelkt, zu dem lebendigeren, selbstbewussteren Hervortreten des Inbaltes und Gedankens. Jacob Grimm widmet der eingehenden Darlegung dieses Verhältnisses und Fortschrittes einen nicht unbeträchtlichen Theils seiner Schrift.

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"

Aber noch eine dritte Entwickelungsstufe anzunehmen hält der Verfasser für nothwendig, eine eigentlich erste und ursprüngliche, selbst dem Sanskrit vorausgehende, die Stufe nämlich des Schaffens, gleichsam Wachsens und sich Aufstellens der Wurzeln und Wörter." Die Schilderung dieser Ursprache, die wir geschichtlich nicht mehr erreichen" (S. 38), glaubt er etwa in folgende Züge zusammenfassen zu dürfen (S. 49):

Ihr Auftreten ist einfach, kunstlos, voll Leben, wie das Blut in jugendlichem Leib raschen Umlauf hat. Alle Wörter sind kurz, einsylbig, fast nur mit kurzen Vocalen und einfachen Consonanten gebildet, der Wortvorrath drängt sich schnell und dicht wie Halme des Grases, alle Begriffe gehen hervor aus sinnlicher, ungetrübter Anschauung, die selbst schon ein Gedanke der nach allen Seiten hin leichte und neue Gedanken entsteigen. Die Verhältnisse der Wörter und Vorstellungen sind naiv und frisch, aber unge

war,

schmückt durch nachfolgende, noch unangereihte Wörter ausgedrückt. Mit jedem Schritt, den sie thut, entfaltet die geschwätzige Sprache Fülle und Befähigung, aber sie wirkt im Ganzen ohne Maass und Einklang. Ihre Gedanken haben nichts Bleibendes, Stätiges, darum stiftet diese früheste Sprache noch keine Denkmale des Geistes und verhallt wie das glückliche Leben jener ältesten Menschen ohne Spur in der Geschichte. Zahlloser Same ist in den Boden gefallen, der die andere Periode" — nämlich des Sanskrit u. s. f. "Vorbereitet."

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-

Gibt diese Schilderung nicht zu manchem Bedenken Anlass? Sie ist, wie man sieht, historisch gehalten; aber wenn die geschilderte Periode jenseit aller Geschichte liegt, wenn sie geschichtlich gar nicht mehr zu erreichen ist und keine Denkmale geschaffen hat, auf die sich irgendwie fussen liesse ist es nicht im höchsten Grade misslich, eine geschichtliche Anschauung davon zu construiren, lediglich Bus unserer Phantasie heraus? Kann auf diese Weise Etwas bewiesen oder nachgewiesen werden? Wird damit insbesondere dasjenige nachgewiesen, um was es sich hier namentlich handelt und was der Herr Verfasser selbst (S. 35) ausdrücklich als seine eigentliche Aufgabe" bezeichnet, nämlich wie man sich zu denken habe, dass die ersten Menschen die Erfindung ihrer Sprache bewerkstelligten?" Von der Bewerkstelligung, von dem Vorgange solcher Erfindung ist in jener Schilderung Nichts enthalten; es ist da eben nur geschildert, wie die Sprache in ihrem ursprünglichen Zustande, der als bereits vorhanden gedacht wird, muthmasslich beschaffen gewesen sei, der Beschaffenheit der beiden späteren Sprachperioden gegenüber. Der Ursprung der Sprache ist nicht erklärt, sondern vorausgesetzt. Nur so viel ist klar geworden, dass die Sprache dem Menschen weder angeboren noch von Gott fertig überliefert, dass sie vielmehr das Werk menschlichen Schaffens selbst sei, indem der Mensch nämlich die ihm hierzu verliehene Fähigkeit wirklich in Anwendung und Ausübung bringt. Wie dies geschehe, das ist der Kern der Frage, der Punkt, um dessen Aufklärung sich's handelt.

Herder hat diesen Punkt in der That in's Auge gefasst. Er hat die Nothwendigkeit nachzuweisen gesucht, dass der Mensch z. B. das Schaf, als er es blöken hörte, als das „Blökende" habe bezeichnen müssen, indem er gleichsam diese Stimmäusserung des Schafes nachahmte und sich menschlich aneignete. Nur hat auch er den bedenklichen Schritt gethan, eine blosse Vermuthung in die Form einer Thatsache die Art, wie er sich die Erfindung der Sprache als möglich denkt, in die Form eines geschichtlichen, empirischen Vorganges zu kleiden. Bedenklich ist dieser Schritt, weil eine Sache nur dann den Werth eines geschichtlichen, empirischen Vorganges haben kann, wenn sie in dieser Eigenschaft noch durch etwas mehr als durch eine bloss imaginäre Annahme constatirt ist. Wenn uns von dem ersten Akte, aus welchem die menschliche Sprache, aus welchem das erste Wort derselben entsprang, kein historisches Zeugniss, keine thatsächliche Erfahrung vorliegt und es liegt uns in der That Nichts dergleichen vor so ist uns von dieser Seite her der Ursprung der Sprache eben so wie der des Menschengeschlechtes selbst ein für alle Mal verborgen, und jenes vielsagende „Vielleicht," welches Jacob Grimm in der oben angeführten Stelle, wie es scheint, nicht unterdrücken konnte, erweist sich doch als ein unausführbares. Gesetzt, jene Art, wie Herder die Erzeugung eines ersten, ursprünglichen Wortes mit Hülfe des „blökenden“ Schafes anschaulich zu machen gesucht hat, verdiente Glauben; gesetzt auch, dass zwischen dem Hörbaren und dem Sichtbaren diejenige Verwandtschaft bestehe, die er eifrig und umständlich darzuthun sich bemüht, so dass es nicht schwer gewesen sei, das Sichtbare so gut wie das Hörbare selbst sprachlich zu fassen und dem Ohre in Worten zuzuführen (wobei wir einmal der vielen Dinge nicht gedenken wollen, welche gleichwohl weder hörbar noch sichtbar sind und doch in die Sprache Eingang gefunden haben);

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