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Inhalts-Verzeichniss des XXXIV. Bandes.

Abhandlungen.

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Henri Vienne, letztes Mitglied der congrégation de l'Oratoire. Eine litera-
rische Skizze. Von Dr. Carl Brunnemann.
Ueber das Volkstheater in der deutschen Schweiz. Von Robert Schweichel.
Der Aesthetiker Fr. Vischer und Goethe's zweiter Theil des Faust. Von
H. Düntzer.

241

253

269

Racine's Phèdre in den beiden Uebersetzungen von Sehiller und Viehoff.
Von Dr. M. Maass.

299

Sitzungen der Berliner Gesellschaft für das Studium der neueren Sprachen. 327
Die neun Welten der Edda. Eine kritische Abhandlung. Von Werner
Hahn.

439

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Die Sage, welche wir hier dem Publicum in einer Uebertragung vorlegen, eine der schönsten aus dem reichen nordischen Dichtungsschatze, ist in Deutschland durch die Bearbeitung von Tegnér allgemeine bekannt und mit Interesse und Beifall gelesen worden. Jedoch hat Tegnér in seiner Darstellung an der ursprünglichen Volkssage Manches verändert, weggelassen und hinzugesetzt, vor Allem aber den Ton der Erzählung gänzlich umgestaltet, er hat die ursprünglich einfach, schmucklos und episch gehaltene Sage romantisirt, modernisirt und lyrisch gemacht, rührende Situationen und Schilderungen hinzugefügt und so die alte Sage dem Verständniss moderner Leser näher gerückt. Seine Bearbeitung verhält sich zur alten Volkssage, wie Grundriss und Ausführung eines Gebäudes. Vielleicht dürfte es nun für Manche Interesse haben, auch die ursprüngliche alte Volkssage kennen zu lernen, wie dieselbe, wahrscheinlich noch vor dem 14. Jahrhundert, im alten Norden aufgezeichnet worden ist; mancher interessante Vergleich mit Tegnér dürfte sich dabei ergeben, und es wird sich zeigen, dass die einfache Art der Darstellung unserer Sage oft viel hinter sich verbirgt; man vergleiche die Darstellung von der Verbuchung im Walde bei Beiden und die Schilderung des Seesturms. Möge unsere Sage selbst reden. ⠀⠀*-*

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Capitel 1.

So beginnt diese Sage, dass König Beli zu Sygnafylk regierte; er hatte drei Kinder, Helgi hiess der eine Sohn, der andere Halfdan und seine Tochter Yngeborg; Yngeborg war schön von Antlitz und weise von Verstand und die vorzüglichste der Königstöchter. Nun war dort ein Strand, der erstreckte sich westlich in den Meerbusen hinein, darauf stand eine grosse Besitzung, die war genannt Baldurshain; darin war eine Friedensstatt und ein grosser Hof, und ein grosses Gehege darum; darin waren viele Götterbilder, doch wurde Baldur am meisten verehrt; und ihm wurde so eifrig von den heidnischen Männern gedient, dass ihm kein Schaden geschehen durfte, weder an Einkünften noch seinen Dienern; und kein Umgang durfte da zwischen Männern und Weibern stattfinden.

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Nun stand jenseits des Meerbusens ein Gut, das hiess Frammäs, da wohnte ein Mann, der hiess Thorstein und war Wikings Sohn und sein Hof galt so viel, wie ein Königssitz. Mit seinem Weibe hatte er einen Sohn, welcher Frithjof hiess, der war aller Männer grösster und stärkster und wohl erfahren in Künsten schon in seiner Jugend und so freundlich, dass Alle ihm Gutes wünschten.

Nun starb die Mutter der drei Kinder Beli's, als sie noch jung waren, Yngeborg aber wurde zur Erziehung dem Hilding, einem guten Barden in Sogni gegeben, und wohl und stattlich aufgezogen und wurde Yngeborg die Schöne genannt. Frithjof aber wurde auch von dem Barden Hilding erzogen und waren so Er und die Königstochter Pflegegeschwister und sie zeichneten sich vor der übrigen Jugend aus.

Als nun König Beli alt wurde, gab er seine Habe aus den Händen und Thorstein erhielt ein Drittel des Reiches zur Verwaltung und beschützte es mächtig und hielt jedes dritte Jahr dem König ein Gastmahl mit grossen Kosten, und der König alle zwei Jahre dem Thorstein. Helgi, der Sohn Belis aber wurde frühe ein grosser Opferer und er und sein Bruder waren sehr unfreundlich. Thorstein nun hatte ein Schiff, das hiess Ellida, darin ruderten 15 Mann an jeder Seite und waren starke

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