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Neue Methode zur schnellen und leichten Erlernung der englischen Sprache von W. Peipers. 1. und 2. Cursus. Vierte Aufl. Düsseldorf bei Bötticher. 1852.

Diese beiden Bücher, welche auf eine streng wissenschaftliche Behandlung keinen Anspruch machen, schließen sich in Methode und Ausführung den von dem Verf. im J. 1850 und 1851 herausgegebenen Cursen der franz. Sprache ganz an. Während die erste Abtheilung nur das Nöthigste aus der Grammatik stufenweise vorbringt und den Zweck hat, dem Schüler die nöthige Uebung im Sprechen zu geben, damit der weitere Unterricht in der fremden Sprache selbst ertheilt werden könne, soll ihn der zweite Cursus tiefer in die Grammatik einführen. Da diese Bücher in diesem Blatte bisher gar keine Anzeige gefunden haben, so benußen wir diese Gelegenheit, um unsern Lesern wenigstens eine Vorstellung von dieser neuen Methode zu geben, die an manchen Orten so schnell in Aufnahme gekommen ist. Sollen wir fie ganz kurz characterisiren, so möchten wir sie bezeichnen als ein verbessertes und mehr vergeistigtes Ollendorfs'ches System, damit haben wir denn auch sogleich ihre Vorzüge und ihre Mängel angedeutet. Für den eigentlichen Schulunterricht erscheint fie uns im Ganzen unbrauchbar, obwohl verschiedene Ansichten des Verf. wohl zu beachten und manche seiner Winke zu berücksichtigen sein dürften; für den Privatunterricht giebt es dagegen eine Kategorie von Schülern, die nach Anleitung eines solchen Buches gewiß am leichtesten eine fremde Sprache erlernen können. Ueber die ganze Behandlung des Unterrichtes verbreitet sich der Verf. sehr ausführlich in den Vorreden seiner vier Lehrbücher und wir lassen aus denselben hier das Wesentliche zum Schlusse noch folgen.

„Die Grundsäße, auf denen die Methode beruht, sind:

1. Um eine Sprache mit Geläufigkeit sprechen zu können, muß man in der Sprache selbst denken.

Um dieses zu erreichen, muß der Schüler beim Erlernen neuer Wörter und Ausdrücke nur die Begriffe derselben und nicht das entsprechende deutsche Wort ins Auge fassen, auch von Anfang an alles Uebersehen aus dem Deutschen ins Englische, so wie aus dem Englischen_ins_Deutsche" sorgfältig vermeiden. Das Deutsche soll nur zur Erklärung der Begriffe dienen; sobald aber die englischen Börter dem Schüler diese Begriffe mittheilen, sobald er sie versteht, bedarf er des Deutschen nicht mehr.

2. So wie man seine Muttersprache nur durch die häufige Wiederholung ein und desselben Wortes und durch die tägliche Nebung erlernt, so kann man es auch in einer fremden Sprache nur durch Uebung und Wiederholung zu der nöthigen Fertigkeit bringen.

Der Lehrer muß daher neue Ausdrücke und Wendungen der Sprache so lange üben, bis dieselben dem Schüler geläufig werden, auch später durch Wiederholung des bereits Durchgenommenen den Schüler in denselben in beständiger Nebung erhalten.

Der Lehrer spricht jedes neu zu erlernende Wort mehrere Male aus, erklärt den Begriff desselben und läßt es, so oft er es für nöthig erachtet, von den Schülern einzeln nachsprechen. Diese schreiben dann das englische Wort auf, wobei der Lehrer die Aussprache und was er sonst über das Wort zu sagen hat, erklärt. Die Schüler müssen durch Zeichen oder deutsche Buchstaben sich die Aussprache, wo es nöthig, notiren.

Da der Schüler auf diese Weise nur Wörter liest und spricht, die er mehrere Male aussprechen hörte, so wird er sich bald eine richtige Aussprache und Betonung_angewöhnen.

Der Lehrer muß das Durchgenommene gleich durch einige auf englisch gestellte Fragen üben, um sich zu überzeugen, daß die Schüler es auch begriffen, und nöthigenfalls seine Erklärungen wiederholen.

Die Schüler lernen nun zu Hause das Aufgeschriebene auswendig, wobei sie, wie bereits gesagt, nur auf die Begriffe, und nicht auf die deutschen Wörter zu achten haben. Nachdem sie es gelernt, lesen sie die Uebungsstücke mehrere Male durch.

Diese muß der Schüler verstehen, ohne sie zu überseßen, da in denselben nur Kör ter vorkommen, die schon vorher da waren. Muß der Schüler, um einen Sah zu verstehen, ihn erst auf Deutsch sagen, (was, ohne ihn verstanden zu haben, nicht möglich ist) theilen ihm die englischen Wörter nicht den Begriff mit, so ist dies ein Zeichen, daß er sie noch nicht hinlänglich gelernt hat.

In der folgenden Stunde fragt nun der Lehrer die in den Nebungen enthaltenen Fragen, worauf der Schüler irgend eine Antwort auf englisch zu geben hat. Die Antworten müssen so gegeben werden, daß der Lehrer sich überzeugen kann, daß der Schüler die Frage ganz richtig verstanden hat.

Zu Hause schreibt der Schüler ähnliche Fragen und Antworten auf, in denen er das Erlernte übt. Hierbei muß er sorgfältig vermeiden, die Säße erst auf deutsch zu denken, er muß sie gleich englisch niederschreiben und darf sich dabei seines Bus ches nicht bedienen, da er nur das üben soll, was er weiß. Das zulegt Durchgenommene soll hauptsächlich geübt werden, das früher Erlernte muß jedoch immer wieder vorkommen. Der Lehrer wird die Schüler auf das, was sie nos besonders üben müssen, aufmerksam machen, damit sie dieses vorzugsweise anbringen.

Der Lehrer corrigirt in der folgenden Stunde die aufgeschriebenen Säße einiger oder auch aller Schüler, wobei er die Frage laut vorliest und sich von den Schứ: lern abwechselnd eine Antwort geben läßt. Außerdem wiederholt der ́Lehrer aus dem Vorhergegangenen diejenigen Stellen, in denen die Schüler noch mehr Nebung bedürfen.

Eine Hauptübung besteht ferner darin, die Schüler sich abwechselnd Fragen auf englisch stellen zu lassen, indem der Eine die Frage des Andern beantwortet. Diese Üebung betreiben die Schüler gewöhnlich mit der größten Luft und werden dadurch veranlaßt, sich auch außer der Stunde auf englisch zu unterhalten. u. s. w.“

Grammatik der franz. Sprache von Franz Heinrich Strath, mann. Bielefeld, August Helmich. 1851.

Bei der großen Menge der Jahr aus Jahr ein auf dem Büchermarkte erscheinenden Bücher, die, ohne die Wissenschaft fördern zu wollen, nur die Erlernung des Französischen durch eine praktische Methode zu erleichtern bestimmt sind, ist es gewiß erfreulich, auch einmal ein Buch anzeigen zu können, das einem solchen sege nannten Bedürfnisse" nicht genügen will und sich ein etwas höheres Ziel gesteft bat. Vor Allem verdient es Lob, daß sich der Verf. hier, wie auch in seiner engs lischen Grammatif, der größten Kürze befleißigt hat und nicht das langweilige und völlig unnütze philosophirende Gewäsch wiederkäuct, was sich in den meisten Gram matiken der Franzosen findet und von ihren deutschen Nachbetern immer wieder abgeleiert wird. Kann man nun auch nicht wohl annehmen, daß sich so leicht em Lehrer fände, der all das Zeug in den gewöhnlichen grammatischen Büchern mit seinen Schülern durchläse, so ist es doch schon tadelnswerth, daß überhaupt in einem Schulbuche eine Masse unbrauchbaren Materials mitbezahlt werden muß. welches noch dazu den Nachtheil ausübt, daß es die Nebersichtlichkeit bedeutend bindert und dem Schüler allmählich die Ansicht beibringt, in seinem Lehrbuche stehe gar Bieles, das gar nicht für ihn passe und das er überhaupt auch nicht zu studiren brauche. Daher die so häufige Abneigung der Schüler gegen die „langweilige“ Grammatik.

Was nun das vorliegende Werk betrifft, so ist der Verf. bemüht gewesen, se wohl die Resultate der neuern Sprachphilofophie zur Anwendung zu bringen, als auch die historische Entwickelung der Sprache unausgesezt zu berücksichtigen, und wenn gleich Ref. in manchen Punkten von den Ansichten des Verf. abweicht, fo spricht er doch gern die Ueberzeugung aus, daß das Werk wohl geeignet ist, die wissenschaftliche Behandlung des franz. Sprachunterrichts in Wahrheit zu fördern. Diese kurze Anzeige möge für jest genügen, um vorläufig auf das Werk aufmerksam zu

machen, indem es sich Ref. vorbehält, in Kurzem bei einer allgemeinen Besprechung der neueren besseren franz. Grammatiken auch auf die vorliegende Schrift ausführlich einzugehen.

Album lyrique de la France moderne par Eugène Borel. Stuttgart. E. Hallberger.

Der Herausgeber dieses zierlichen, eleganten Büchleins liefert eine schöne Gabe, welche Ref. zu Festgeschenken angelegentlichst empfehlen kann. Die kleine Sammlung enthält die schönsten Blüthen der modernen franz. Poesie und zeichnet sich durch Decenz, Zartheit und Geschmack in der Wahl wie auch durch eine wahrhaft glänzende Ausstattung rühmlichst aus. Mit Ausnahme von A. Chénier, Gilbert und einiger Anderer, denen man gern begegnet, finden wir nur neue romantische Schöpfungen der beliebtesten Dichter des 19ten Jahrhunderts und es ist zugleich Alles dem deutschen Geschmacke recht entsprechend, so daß das Büchlein sicherlich viele Freunde und besonders Freundinnen sich erwerben wird. Hr. Borel hat zugleich einige eigene Gedichte mit beigefügt, die den Beweis liefern, daß er ganz Recht that, sie mitaufzunehmen.

Study and Recreation.
Ganter. I. Cursus.
Seubert.

Englische Chrestomathie von Ludwig
Zweite Aufl. Stuttgart bei Ebner u.

Das Lesebuch des Verf. hat sich so sehr Bahn gebrochen, seitdem es zuerst in diesen Blättern besprochen ward, daß es gegenwärtig der Empfehlung nicht mehr bedarf. In der neuen Auflage nun, von welcher der I. Cursus uns vorliegt, ist das Werk in zwei besondere Abtheilungen zerlegt worden und es ist gewiß als ein besonderer Fortschritt anzusehen, daß der elementare Theil jezt eine sorgfältigere und völlig ausreichende Berücksichtigung gefunden hat. Der Verf. hat hierbei eine reichlichere Auswahl aus englischen Jugendschriften zusammengestellt, als sie in irgend einen anderen Lesebuche mit Ausnahme des kürzlich von v. Dalen herausgegebenen zu finden ist, und das Einzige was Ref. noch wünschen möchte, ist eine

wenn auch nur geringe Vermehrung der Gedichte, die wir gern an passenden Stellen inmitten der Prosa stehen sähen, wie dieses etwa in den neueren deutschen Lesebüchern mit gutem Grunde geschehen ist.

Französische Vorschule von E. Zandt, Prof. am Lyceum in Karlsruhe. Karlsruhe, bei Th. Groos. 1852.

Diese kleine Fibel, welche für den ersten Anfangsunterricht bestimmt ist, enthält eine kleine Sammlung leichter franz. Säße mit deutscher Ueberseßung, welche sowohl zum Lesen als auch zum Auswendiglernen bestimmt ist. Es sind anfangs vorzugsweise Beispiele gewählt, die in Wortstellung und Ausdrucksweise dem Deutschen ziemlich gleich sind; erst späterhin finden sich hiervon Abweichungen, welche etwas mehr Schwierigkeiten machen, aber die Kräfte eines Schülers nicht übersteigen, welcher die erste Hälfte tüchtig_inne_hat. Die ersten Abschnitte bereiten zugleich auf die Grammatik vor, indem sie in den kleinen Säßen den größten Theil der Fors men umschließen, welche nachher im Zusammenhange zu erlernen sind. Ref. glaubt wohl, daß man beim Privatunterricht oder in nicht sehr zahlreichen Klassen dieses Buch nicht ohne Vortheil werde benußen können.

1. Französisches Lesebuch für untere und mittlere Klassen von Dr. H. Lübecking, Prof. am Realgymnafium in Wiesbaden, 2te Aufl. Mainz, bei C. G. Kunze. 1852.

2. Leçons françaises de Litérature et de Morale par M. M. Noël et de la Place. 3um Schulgebrauch eingerichtet ven Dr. P. 3. Weckers. 4. Aufl. bearbeitet von Dr. H. Lüdecking. Mainz, bei V. v. Zabern. 1852.

Das treffliche Lesebuch des Herrn L. mußte wohl überall die freundlichste Aufnahme finden, und demnach kann Ref. nicht umhin, seine Freude laut werden zu lassen, daß er schon jezt eine zweite Auflage des Werkes zu begrüßen bat. Wirst man einen Blick in die Programme der verschiedenen Gymnasien und Ne alschulen, so findet man häufig eine Menge von Handbüchern in Gebrauch, die sich längst überlebt haben und deren unzweckmäßige und unwissenschaftliche Methode längst constatirt und allgemein anerkannt war; aber es ist, als ob manche Lehrer gar nichts von dem hörten, was um sie her vorgeht, und als ob sie bloße Stundengeber wären, wahre Tagelöhner, die stets in einem und demselben Schlendrian fortleben und fich zu Hause höchstens mit den Correcturen für die Schule beschäftigen. Ja, es ist noc so viel Schund in Gebrauch besonders für den Unterricht in den neuern Spra: chen und es wird dahin noch immer so vieler neu eingebracht, daß man sid wirklich über jede gute Erscheinung auf diesem Felde freuen muß, noch mehr aber, wenn man sieht, daß sie recht gedeihet. Und das ist bei der Lüdecking'schen Arbeit in vollem Maaße der Fall, welche nicht nur von dem pädagogischen Tacte ihres Verfassers, sondern auch von seiner sinnigen Behandlungsweise und seinem feinen Geschmacke ein recht schönes Zeugniß ablegt. Es ist in dem Buch auch gar nichts Langweiliges, Ledernes und Strohartiges, wie man das in den franz. Lesebüchern gewöhnlich in großer Fülle findet, sondern nur Geistvolles und Erhebenres, Angenehmes und Liebliches, eine Reihe schöner Perlen und Edelsteine, ein klass fischer Stoff zur Bildung einer tüchtigen Gesinnung. So erschien rem Ref. das Buch gleich anfangs und je näher er es kennen gelernt, desto mehr hat er sich nebit seinen Schülern damit befreundet. Wir begrüßen deshalb die neue Ausgabe mit der Prophezeibung, daß sie noch leichter ihren Absatz finden wird als die erst. Die getroffenen Äenderungen und Zusäße sind wirkliche Verbesserungen und wit können dasselbe auch von Nro. 2 sagen, welches bekanntlich für die obere Lebrstufe bestimmt ist. Herr L. hat auch hier manche Veränderungen getroffen, welche man nur billigen kann und besonders der poetische Abschnitt des Buches hat gegen frü: her sehr gewonnen. Auch die Literaturgeschichte ist durch Auszüge aus Péschier weiter geführt worden, und in dem Wörterbuche ist Vieles weit schärfer gefaßt, als dieses früher der Fall war. Daß die Synonymen, welche in dem Wörterbuche offenbar ein hors d'oeuvre waren, weggefallen sind, kann man nur billigen, wir würden aber auch noch viele Wörter aus dem beigegebenen Verzeichniß weggelassen bas ben (z. B. chaque, chasse, chat, chaud, chez, cher etc.), die denn ein Schüler der oberen Klassen doch wohl wissen sollte; ja noch mehr, wir stimmen für den Begfall des ganzen kleinen Wörterbuches, denn auf dieser Unterrichtsstufe muß der Zögling ein ordentliches Dictionnaire gebrauchen lernen. Die Ausstattung beider Büfer ist ungeachtet des niedrigen Preises ganz vortrefflich.

1. Auswahl von franz. Theaterstücken. I. Thl. le verre d'eau, het ausgegeben v. Dr. Joh. Heldmann. Mainz, bei Kupferberg. 2. Juvenile Theatre. 1. Heft Fifty years. 2. Grinding-organ. 3. Dumb Andy. Stuttgart, bei Hallberger.

Die Herausgeber dieser beiden Sammlungen, welche dem Anscheine nach recht vielumfassend werden sollen, halten die Lecture des heutigen Lustspiels und Dra

mas für ganz besonders zweckmäßig, weil aus ihnen allein die Umgangssprache zu erlernen sei, auf welche es doch bei neueren Sprachen ganz besonders ankomme. Beide Herausgeber erachteten es zugleich für nöthig, die Stücke mit Erklärungen zu begleiten, damit sie den Schülern faßlich und eben darum auch genuß- und fruchtreich werden können. Rücksichtlich der Auswahl scheinen besonders die englischen Stücke für die betr. Unterrichtsstufe recht geeignet; fifty years ist zwar nur eine nach dem Französischen (Un demi siècle) bearbeitete Uebersetzung von Sadler, aber es eignet sich so recht für den ersten Unterricht, wie auch die beiden andern Stücke der Miß Edgeworth, und die gegebenen Noten verrathen guten pädagogi schen Tact. Dasselbe läßt sich auch von dem Werkchen des Hr. Heldmann sagen; seine Anmerkungen sind wirklich gute Erklärungen und durch eine zweckmäßig angebrachte deutsche Ueberseßung wird auch auf die Gallicismen gehörige Aufmerksamkeit verwendet.

1. Guillaume Tell de Schiller, accompagné de notes par E. Favre. Genève, Kessmann.

2. Materialien zum Ueberseßen aus dem Deutschen ins Französische für die mittleren Gymnasial- und obere Progymnasial- und Realklasfen v. C. Meißner. 2. Heft. Göttingen, Vandenhoeck u. Ruprecht. 3. Aufgaben zur Uebung des franz. Stils für die obersten Gymnasialklas

fen von Dr. K. H. Graf. Erste Abtheilung. Jena, Hochhausen. Es ist bekannt, daß die sogenannten Anleitungen zum Ueberseßen aus dem Deutschen noch immer viel zu wünschen übrig lassen, und jeder gute Beitrag zur Förderung dieses Zweiges der Pädagogik muß deshalb doppelt frennelich aufgenom men werden. Von den obengenannten Werken hat nun zwar das erste eine etwas andere Bestimmung: Wilhelm Tell ist gewöhnlich das erste größere Werk, welches man in der Schweiz den Schülern in die Hand giebt beim Unterricht in der deutschen Sprache. Dieses Werk hat natürlich wegen seines Inhaltes, durch die so wahre und echt poetische Darlegung der alten Herzlichkeit und des Heldenmuthes, welcher in jener Zeit die Herzen erfüllte, ganz besonderen Reiz für einen Schweizer, und Hr. Favre hat sich sicherlich ein Verdienst erworben, indem er in seiner Ausgabe der Tragödie einen Commentar beifügte, der über Ort und Greignisse die nöthigen Aufschlüsse in recht gründlicher Weise giebt und zugleich die Uebersehung durch Hinzufügung vieler recht guter Notizen sehr erleichtert. Auch auf vielen deutschen Schulen gebraucht man bekanntlich dieses Schillersche Stück zum Ueberseßen in's Französische, und Ref. benußt deshalb diese Gelegenheit, auf die wirklich gute Bearbeitung des Herrn F. aufmerksam zu machen, die sich auch durch mäßigen Preis und eine wahrhaft glänzende Ausstattung rühmlichst auszeichnet.

Wie Hr. Meißner, der Verf. des zweiten Werkes, dazu gekommen ist, die Unterrichtsstufe des Französischen in einer mittleren Gymnasialklasse derjenigen in einer obern Klasse der Realschulen gleichzustellen, ist uns nicht recht erklärlich. Ref. kennt freilich Realschulen, in denen die meisten Tertianer mehr Französisch verste= hen, als manche Primaner eines Gymnasiums, und es ist das auch ziemlich erklär lich. Während die guten Realschulen den neueren Sprachen einen bedeutenden Theil ihrer Kraft widmen, gewährt ihnen das Gymnasium gewöhnlich eine sehr geringe Stundenzahl; an vielen Orten sogar betrachtet man sie als höchst überflüssiges Beiwerk und es erscheint dann auch ziemlich gleichgültig, wer darin unterrichtet und was schließlich geleistet wird. Ist es auch in der lehten Zeit an den Preuß. Gymnasien in dieser Hinsicht etwas besser geworden, so bleibt doch noch immer sehr viel zu thun übrig, daß sie rücksichtlich des Französischen die Stellung erreichen, welche die hannoverschen Gymnasien den Realschulen gegenüber einnehmen müssen, wenn die von Herrn M. getroffene Bezeichnung ganz richtig ist. Man glaube indessen nicht, daß es überhaupt die Absicht des Ref. sei, die Leistungen, welche die Realschulen in Betreff der neueren Sprachen aufzuweisen haben, an die

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