Formelsuche: Studien zu Eichendorffs lyrischem WerkWalter de Gruyter, 2010. okt. 13. - 202 oldal Gegen die vorherrschende Meinung, daß Eichendorffs lyrisches OEuvre durch zeitenthobene Formelhaftigkeit treffend charakterisiert ist, versucht die vorliegende Studie eine chronologische Lektüre der Eichendorffschen Gedichte. Eichendorffs Formelsuche nimmt im noch konventionellen Kräftemessen mit Vorbildern der Gattung ihren Ausgangspunkt. Noch bevor Eichendorff nach Heidelberg kommt, gelingen ihm Ansätze zur höchsteigenen künstlerischen Bewältigung der Adoleszenzerfahrungen. Als Eichendorff in den Bann Loebens gerät, konfrontiert er sich mit einer priesterlichen Dichterauffassung, die - unfähig zur Selbstkritik - die lebensabgewandte schriftstellerische Existenz in manieristischen Bildern verabsolutiert. Ohne Korrektiv, befangen in sich selbst muß der Dichter - das zeigen die Gedichte dieser Phase mit zunehmender Eindringlichkeit - dem Wahnsinn zutreiben. Wie sehr Eichendorff nach einem Ausweg aus der Sackgasse des Ästhetizismus sucht, zeigt die Spannbreite seiner frühen poetologischen Konzepte. Auf der einen Seite verlangt er vom Dichter eine entschiedene Zeitgenossenschaft und geistige Führerschaft. Auf der anderen Seite genügt die auf Verständlichkeit ausgerichtete rhetorische Qualität der propagandistischen Lyrik weder seinen ästhetischen Ansprüchen noch seiner religiösen Weltsicht. Diesem neuen Unbehagen an der Poesie wird Eichendorff durch eine den Weg bis in die Moderne weisende Poetologie gerecht, die die lyrische Sprache dem Gesetz der Fluktuation unterstellt. Im Fadenkreuz dieser beiden kontradiktorischen Positionen (Verständlichkeit und Bilderverbot) entwickelt er seine ersten Formeln, Bilder, die strukturell mit den Grundfragen eines jeden Selbstbewußtseins übereinstimmen und die das lyrische Ich deshalb als Erinnerungszeichen seiner Authentizitätserfahrung etabliert. |
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... Literatur- und Musiktheorie etablierte Idee vom absoluten Kunstwerk hat im Verbund mit einer besonders sang- baren , musikalischen Lyrik den Blick auf die gedankliche Substanz eines immerhin doch sprachlichen Gebildes offenbar ...
... Literatur der Barockzeit << übernommenen und variierten . " So schrieb Richard Ale- wyn 1955 : Die romantischen Mythologen und Märchenforscher haben die Bilder , in denen das Unbewußte sich ausspricht , gesammelt und zu deuten versucht ...
... Literatur und Leser . Hrsg . v . Gunter Grimm . Stuttgart 1975 , S. 196-207 , hier S. 201 und 205 . 12 Die Idee ist schon im Mittelalter präsent . Im 6. Buch von Hugo von St. Vic- tors Didascalion heißt es z . B .: » > Omnis natura Deum ...
... Literatur 89 ( 1958/59 ) , S. 1–23 , hier S. 14 ) . 13 Natursprache und Naturmusik bei Eichendorff . In : R. M .: Lebendige Alle- gorie . Studien zu Eichendorffs Leben und Werk . Sigmaringen 1990 , S. 121– 145 ( Erstdruck 1961 ) . - Vgl ...
... Literatur im 19. Jahrhundert . Pa- derbom / München / Wien / Zürich 1993 ) aus . Sie konstatiert » Wie schon in Schlegels Spätwerk , so gehören auch in Eichendorffs literarhistorischen , literar- und zeitkritischen Schriften Symbolik ...
Tartalomjegyzék
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Mitternachtsvariationen 1805 | 39 |
IV Die LoebenPhase 18071808 Sehnsuchtsvariationen | 47 |
V Abkehr vom Ästhetizismus 18081812 | 87 |
VI Vom allegorischen zum symbolischen Zeichen | 139 |
VII Formelsuche | 153 |
Literaturverzeichnis | 157 |