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angebaut seyn werden, als jezt Moskau und Kaluga, daß Ochotst der Sig eines ausgebreiteten, einträglichen Handels seyn wird, daß die russische Sprache långs der ganzen Küste des nordwestlichen America geredet werden, daß Owayhi Rußlands Ceylon, und die japanischen Infeln sein Hindostan seyn werden. Aber dieß Alles sehen wir ohne Bez forgniß und ohne Neid im Voraus, weil wir in Rußland das wahrscheins liche Werkzeug zur Verbreitung des Christenthums und der Wissenschaf ten in jenen von ihrer gewöhnlichen Richtung am weitesten entfernten Regionen erblicken, und weil wir überzeugt sind, daß Rußlands Zuwachs an Handel und Colonisation für Europens unabhängigkeit das günstigste Ereigniß ist; denn je mehr Sibiriens Charakter europäisch werden wird, je weniger werden seine Herrscher Macht und Neigung haben, ihre Grenzen an der Seite von Europa auszudehnen.

Während Rußland die ihm vom Schicksal vorgezeichnete glänzende Bestimmung erfüllt, bieten Südafrica, Ceylon, Neuholland und die indischen Inseln unserm Handel und unfern Colonien ein nicht minder vortheilhaftes Feld dar, und Rußlands und Englands Handel und Colonien können zusammen bestehen und gedeihen. Ja! je mehr Rußlands Colonien am stillen Ocean sich ausdehnen, je mehr hat es ursache, sich um die Freundschaft der einzigen Macht zu bewerben, die feinen fernen Befizungen Hülfe leisten, oder, würde sie gereizt, schaden kann. ist unmöglich, auf dem Eurinus oder dem baltischen Meere eine Seea macht zu errichten und dauernd zu erhalten, und es wåre eitler Wahn, zu glauben, daß eine Verbindung mit dem kleinen Königreich der Nies derlande und die Erlaubniß, im Texel oder der Schelde einen Zufluchtsort zu suchen, diesen Mangel ersehen könnte. Mit einer großen Naz tion, die über das Cap und Neu- Südwallis gebietet, eine ungeheure Seemacht besigt und eine zahllose Küstenbevölkerung beherrscht, muß Rußland, seinen Bund zu befestigen streben, und so lange dieser Bund dauert, ist ganz Europa an einer Schnur zwischen beyden Mächten.

Aber nicht in Europa allein scheint Rußlands Wohlfahrt der brits tischen Monarchie Vortheile zu versprechen. Es giebt außerhalb Europens Grenzen ein Volk, welches seine Hofnung auf Erhebung auf die Erwartung unseres Falles gründet, und welches seinen bittern Haß gegen das Land seiner Väter nicht erst zu verhehlen sucht. Schon hören wir die Americaner prahlen: der ganze Continent müsse ihr Eigenthum feyn, das atlantische so wie das stille Meer in gleicher Maße ihr Gebiet bespülen, und von ihrem Wohlwollen müsse es abhången, welchen Antheil beyder Oceane sie unsern Schiffen zugestehen wollen. Sie,,ents rollen ihre Charte“ und erforschen die Entfernung zwischen dem Niagara und dem Flusse Columbia. Mögen sie diesen lesteren Punct wohl ins Auge faffen! Sie werden dort gewisse bårtige Männer mit grünen Wåm fern und mit Bayonneten finden, deren Flagge schon triumphirend von der Küste von Californien bis zur Straße von Anian weht, welche in einem von andern Nationen unerreichten Grade das Lalent_besigen, wohin sie vordringen, die eingebornen Volksstämme sich zu befreunden und sie zu civilisiren; und weit wahrscheinlicher ist es, daß die Grenze dieser Männer mit der ihrigen in Louisiana zusammentreffen, als daß die ihrige sich bis ans stille Meer ausdehnen wird. Dieß sind keine fernen und unstreitig keine ungünstigen Aussichten für England. Trennen wir daher nicht auf die bloße Möglichkeit hin, daß Rußland eines Tages zu mächtig werden könnte, unsern Bund mit einem alten Alliirten, dessen Größe uns wachsende Vortheile bringt und auch für die Zukunft verspricht. Mögen die beyden Nationen, deren Sprachen

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(dieß ist keine eitle Prahlerey) die Welt. theilen werden, sich nicht ohne Noth in ihre gegenseitigen Erndten einmischen! Mögen, sie nur wetteifern in der besten Verwaltung und der würksamsten Vervollkommnung der treflichen Gefilde, welche die Natur ihrer Vorsorge anvertraute!

ཛ ༔ ༈། £

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Beppo, "eine venetianische Erjå h lung.

(Beppo, a Venetian Story. London, 1818.)

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Eine humoristische Dichtung im Geschmack der Erzählungen und leichten

Gedichte Prior's; in einigen Stanzen nicht unähnlich den burlesken Stellen Peter Pindar's, in andern ähnelnd den Dichtungen Moos re's und des Verfassers des scherzhaften Gedichts: the Twopenny Post Bag. Der unbekannte Verfasser, in dem man jedoch einen der Liebs lingsdichter der Nation zu erkennen glaubt, ist eben so weit entfernt von der wißigen, epigrammatischen und satyrischen Ader, worin Pope ftets unerreicht bleiben wird, als von dem burlesken, humoristischen und verzerrten Style Butler's im Hudibras. Zwar fehlt es auch hier nicht an Satyre, Wig und Laune, aber der Verfasser ist im Ganzen weit mehr aufgeräumt, als beißend, und zeichnet sich nicht sowohl durch glänzende, starke Effekte, als durch einen guten, leichten und angeneh men, nicht minder leicht versificirten Conversationston aus. Der größte Reiz des Gedichts liegt in der Einfachheit und Natürlichkeit der Sprache. Der Inhalt der Geschichte, die von den fünf und neunzig Stanzen, woraus das Ganze besteht, nur zwanzig einnimmt, und ein bloßes Vehikel für ein lebhaftes, angenehmes Geschwäz über frivole, höchst verschiedenartige Gegenstände zu seyn scheint, ist folgender:

Beppo (eine italienische Übkürzung von Giuseppe, oder Joz seph), ein venetianischer Kaufmann, vergißt auf einer unternommenen Seereise die Heimkehr und verläßt seine treue Ehehälfte, die ein bis zwey Jahre lang untröstlich ist, endlich aber ihren Kummer fahren läßt, einen Cavaliere Servante annimmt und in den Cirkeln der feinen Welt mit ihrem frühern Frohsinn glänzt. Eines Abends fällt ihr auf einem Balle ein Türke auf, der sie den ganzen Abend nicht aus den Augen läßt und durch dessen ausgezeichnete Aufmerksamkeiten sie sich geschmeis chelt fühlt. Noch größer ist ihr Erstaunen, als sie vor ihrer Wohnung, aus der Gondel steigend, den Türken vorfindet, ihrer harrend, um sie zu empfangen. Schon beginnt ihr Begleiter, ihm seine Zudringlichkeit zu verweisen, als der Muselmann ihn benachrichtigt, er sen Beppo, der, nachdem er einige Zeit in der Levante mit großem Erfolge die Rolle. eines Renegaten gespielt habe, jest gekommen sey, seine Gattin, sein Haus und seine Religion wieder in Anspruch zu nehmen. Die Dame neckt den zurückkehrenden Verlohrnen mit vielem Wige über seine Abentheuer und er, der Cavaliere und sie leben såmmtlich zusammen sehr glücklich bis an ihr Ende.

Von des Verfassers Dichtungsweise mögen hier einige Proben stehen. Nach Beppo's Verschwinden wird der Zustand der verlaßnen Gattin so beschrieben:

And Laura waited long, and wept a little,

And thought of wearing weeds, as well she might;

She almost lost all appetite for victual,

And could not sleep with ease alone at night;

She deemed the window-frames and shutters brittle,
Against a daring house-breaker or sprite,

And so she thought it prudent to connect he
With a vice-husband, chiefly to protect her

Eine der schönsten Digressionen ist folgendes Gemålde Italiens:

For all these sinful doings, I must say,
That Italy's a pleasant place to me,

Who love to see the sun shine every day,

And vines (not nail'd to walls) from tree to tree
Festoon'd, much like he back scene of a play,
Or melodrame, which people flock to see,
When the first act is ended by a dance

In vineyards copied from the south of France.
I also like to dine on becaficas,

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To see the Sun set, sure he'll rise to-morrow, Not through a misty morning twinkling weak as

A drunken man's dead eye in maudlin sorrow,
But with all Heaven t'himself; that day will break as

Beauteous as cloudless, nor be forc'd to borrow
That sort of farthing candlelight, which glimmers,
Where reeking London's smoky cauldron simmers.
I love the language, that soft bastard Latin,

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Which melts like kisses from a feinale mouth,

And sounds as if it should be writ on satin,

With syllables which breathe of the sweet South,

And gentle liquids gliding all so pat in,

That not single accent seems uncouth,

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Like our harsh northern whistling, grunting guttural,
Which we're oblig'd to hiss, and spit, and sputter all,
I like the women too (forgive my folly),

From the rich peasant cheek of ruddy bronze,

And large black eyes that flash on you a volley
Of rays that say a thousand things at once,

To the high dama's brow, more melancholy,

But clear, and with a wild and liquid glance,

Heart on her lips, and soul within her eyes,
Soft as her clime and sunny as her skies.

Ein Gegenstück dazu liefern nachstehende epigrammatische Stanzen über England:

,,England! with all thy faults I love thee still,

I said at Calais, and have not forgot it;

I like to speak and lucubrate my fill;
I like the government (but that is not it);

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I like the freedom of the press and quill;

I like the Habeas Corpus (when we've got it)

I like a parlamentary debate;

Particularly when 'tis not too late,

I like the taxes, when they're not too many;
I like a seacoal fire, when not too dear;
I like a beef-steak too as well as any;

Have no objection to a pot of beer;

I like the weather, when it is not rainy;

That is, I like two months of every year.
And so God save the Regent, Church and King!
Which means that I like all and every thing.
Our standing army and disbanded seamen,

Poor's rate, Reform, my own, the nation's debt,
Our little riots just to show we are free men,
Our trifling bankruptcies in the Gazette,

,,Our cloudy climate, and our chilly women,
All these I can forgive, and those forget,

And greatly venerate our recent glories,

And wish they were not owing to the Tories.“

Hier zum Schluß die komische, desultorische Anrede der neuen Pe

nelope an den heimgekehrten Gatten:

They entered, and for coffee called,

it came, A beverage for Turks and Christians both, Although the way they make it's not the same.

Now Laura, much recovered, or less loth To speak, cries,,Beppo! what's your pagan name? ,,Bless me! your beard is of amazing growth! ,,And how came you to keep awayso long? ,,Are you not sensible 'twas very wrong? ,,And are you really, truly, now a Turk? ,,With any other women did you wive? ,,Is't true they use their fingers for a fork?

,,Well, that's the prettiest shawl, as I'm alive! ,,You' give it me? They say you eat no pork, ,,And how so many years did you contrive To-bless me! did I ever? No I never Saw a man grown so yellow! How's your liver? ,,Beppo! that beard of yours becomes you not;

,,It shall be shaved before you're a day older; ,,Why do you wear it? Oh! I had forgot

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,,Pray don't you think the weather here is colder. ,,How do I look? You shan't stir from this spot

,,In that queer dress, for fear that some beholder ,,Should find you out, and make the story known. ,,How short your hair is! Lord! how grey it's grown."

Die Franzosen waren schon seit langer Zeit reich an Dichtungen dieser Art, jedoch mit strenger Berücksichtigung der Reinheit der Diction, eben so die Italiener, jedoch in einem lockerern und ungemeßnern Lone. In der englischen Literatur war diese Gattung noch nie in dem Grade eingebürgert, als es durch gegenwärtigen gelungnen Versuch ge= fchehen zu seyn scheint.

VI.

Berichte der Brittischen Parlaments Committee, nies dergesezt zur Untersuchung der Geseze über das Ar= menwesen, nebst den von der Committee aufgenomme= nen Zeugenverhören. Auf Befehl des Hauses der Ge= meinen zum Druck befdrdert in den Jahren 1817 und ' 1818.

(Report from the Select Committee on the Poor Laws with the Minutes of Evidence taken before the Committee. Ordered by the House of Commons to be printed July 4. 1817. Supplementary Report of the Select Committee of the House of Commons appointed to consider the Poor-Laws. 1818.)

(Edinburgh Review No. 59.)

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Der in England, nicht aber in Schottland und Frland allgemein angenoms mene Grundsag erzwungener Armenbeyträge ward unter der Regierung der Königin Elisabeth durch Geseze eingeführt, welche die obrigkeitlichen Personen jeder Pfarrgemeinde ermächtigten, gemeinschaftlich mit den Kirchenvorstehern diejenigen, welche sich eines Armenbeytrags weigern würden, zu einer wöchentlichen Tare anzusehen, aus diesen Beyträgen die zur Arbeit unfähigen Armen zu unterstügen, und den Arbeitsfähigen Beschäftigung, oder die nöthigen Werkzeuge und Materialien zu verschaf= fen. Die immer zunehmenden Klagen über die bis zum Unerträglichen steigenden Armentaren veranlaßten im Jahr 1817 das Unterhaus zur untersuchung der Einwirkungen einer zweyhundertjährigen Anwendung jener Armenverordnungen auf das Wohl und den Charakter des Volkes. Das Ergebniß dieser Forschungen, gegründet auf sorgfältige Vernehmungen kundiger und in den fraglichen Angelegenheiten amtlich erfahrner Personen ist der Gegenstand der vorliegenden Berichte. Sie enthalten auf jeder Seite den klaren Beweis des unermeßlichen unheils, welches jenes in seinem Ursprunge wohlgemeynte 3wangssystem über England gebracht hat. Sie zeigen deutlich, daß unendlich weniger Leiden und Unzufrie benheit unter dem Volke und ein weit freundlicheres Vernehmen zwischen den höhern und niedern Volksclassen herrschen würde, wenn man die Pfarrgemeinden Englands in Hinsicht der Versorgung ihrer Armen ihrer eignen Deconomie, so wie sie in der großen Mehrheit der übrigen Gemeinden des vereinigten Reichs und namentlich Schottlands besteht, überlassen hätte. In ungeheurer Progression stieg seit der Mitte des 18ten Jahrhunderts der Belauf der englischen Urmentaren, wie folgende Uebersicht zeigt:

In den Jahren 1748, 1749, 1750 betrug die Einnahme 730,135 Ýf. St. Die Ausgabe 689,971 Pf. St.

In dem Jahre 1776 betrug die Einnahme 1,720,316 Pfund Sterlinge. Die Ausgabe 1,530,864 Pf. St.

In den Jahren 1783, 1784, 1785 betrug die Einnahme 2,167,748 Pf. St. Die Ausgabe 2,004,237 Pf. St.

In dem Jahre 1803 betrug die Einnahme 5,348,204 Pfund Sterlinge. Die Ausgabe 4,267,963 Pf. St.

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