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gen an den Ecken die Kirchmauern vor, die ganze Mauer ist soust fast durch das sehr hohe schlanke und überaus breite Fens ster durchbrochen, das wir sogleich werden näher kennen ler nen. Wahrscheinlich wird mit dem nächsten Hefte noch eine genaue Darstellung des Thurmes einzeln ausgegeben werden und wir wollen daher bis dahin unsere Betrachtung desselben versparen.

Die vierte Tafel zeigt die Seite der ganzen Kirche gegen Mitternacht. Die Strebepfeiler des neuen Schiffs verdecken die Fenster desselben etwas, dagegen tritt in voller Schönheit die alte Kirche hervor. Auch sie hat ziemlich breite und sehr hohe Fenster, zwischen denen nur geringe, beynahe unmerkliche and unbedeutende Strebepfeiler stehen. Die ganze Ansicht ist von der Anhdhe an dem ehemaligen Gestade der Donau ges nommen. Auf dem Dache zeigen sich die bunten Ziegelgestals ten, die auf ältern Kirchen, die mit Flachwerk gedeckt wurden, häufig vorkommen. Sie weisen aber auch wieder auf eine Ents stehung in den letzten Jahrhunderten hin.

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Die fünfte Tafel ist baulich sehr merkwürdig, aber etwas dunkel, da die dazu gehörige Beschreibung mit einigen Wors ten leicht hingeworfen ist: Das fünfte zeigt verschiedene Fenz fer mit ihren Verzierungen und dem Chor;“ und auf die Buch: staben, welche erklärend alles bezeichnen, ist nicht Rücksicht ges nommen worden. Jedem, der sich genau prüfend mit diesen Blättern beschäftigt, fällt diese Versäumung unangenehm auf. Wir wollen uns, so gut wir können, zu helfen suchen. a ist unstreitig ein Fenster des alten Gebäudes, der Schmuck ist schon reich und deutet auf spätere Zeit, als die der ersten Erbauung, obgleich es doch früher fällt, als das andere, inz dem der Spitbogen noch gedrückt erscheint, ja ein Schwanken zwischen Kreisbogen, der mehrfach vorkommt, und Spitbogen sichtbar und deutlich ist. Die untere Brüstung ist entweder nicht genau gearbeitet (und das glauben wir), oder es zeigt sich auffallendst arabischer Bogenschwung an den untern Spizz bogen unter dem Kreisbogen. Auffallend sind immer die Ver: schiedenheiten der beyden Seitenzierrathen von der mittlern. Man muß indessen wohl solche Einzelheiten bey der Betrach? tung nicht zu genau nehmen und zu viel Gewicht darauf les gen, wenn sie auch der Zeichner höchst sorgfältig neh men sollte.b ist ein Fenster des Neubaus; breiter entwor fen und kühner (wie schon oben bei Betrachtung der Außen: seite bemerkt), mit entschiedener Richtung zum Spitbogen. Es ist auffallend, daß der mittlere Fensterstock, der zwey Fenster: bogen trägt, nicht stärker als seine beyden Nebenstöcke ist.

c erscheint ganz undeutlich; wir erklären dieses einem alten Altar oder dem Fußgestelle einer Säule ähnliche Steinwerk für den in der Kirche stehenden Armenstock. Mit d und e wüßten wir auch nicht wohin, da wir auf dem Grundrisse dies Chor nicht anders anzubringen wissen, als daß wir in ihm das Orgelchor vermuthen, an der Giebelseite gegen Abend stehend. Dann ist die große Thüre der Haupteingang der Kirche. Der Bau der Wölbung ist sehr kühn, indem die Gurten zum Theil sich in frey hangende Kragsteine verlieren. Die Verzierung der Brüstung stimmt mit der überein, die sich außen am Giebel zeigt, wo auch eine freye Brüstung damit geziert ist. Die kleis nen schmalen Fenster zeigen auf die, welche unten auf der Gies belseite neben dem Eingange sich außen zeigen. Der andere kleine Schmuck erklärt sich selbst als Vergrößerung des Nebenstehenden.

Die sechste Tafel stellt vor: den Haupt- und Seiteneingang, mehr Kopfgesimse und kleine Thürmchen, im Innern der Kirche. Auch hier fehlt die erklärende Beschreibung. a ist der Haupteingang. Deutet auch der runde Bogen unter und über der Thüre, (die kleinen Traggestalten, die in den kleinen Kreis: abschnitten schweben, sind merkwürdig) worüber sogar ein gerad: liniger Sturz liegt, auf frühe Zeit, so ist der Bau mit dem einerseits hangenden Gewölbe doch viel zu kühn, als daß man ihn dem ursprünglichen Baue beymessen könnte und im Gewölbe zeigt sich auch entschieden der Spitbogen. c ist zweymal die an den Rippen der Wölbung außen aufsteigende Blume und dann die Vergrößerung der oben schließenden Blume. b ist der Seiteneingang, wo auch schon der Spißbogen im außen hans genden Gewölbe vortritt und die darüber befindlichen matt ge haltenen Verzierungen betreffen die innere Seite. d zeigt eine vollständige Bilderblende. e gibt die Abwandelungen der Fußs gestelle, auf denen Heilige stehen, mit Veränderungen der Kopf: gesimse der Säulen, die merkwårdig sind; f dagegen sind die hübsch verzierten Bilderdecken.

Schnlichst muß man eine rasche Fortseßung wünschen und daß die Künstler sich bald zu ihrem treflichsten Werke, der Stephanskirche, wenden mögen.

Bg.

VIII.

Betrachtungen über die verschiedenen Formen der bewaffneten Macht, von einem ehemaligen Landwehroffizier. Leipzig und Altenburg bei F. A. Brockhaus. 1817. 123 S. 8. (Preis 12 Gr.) Es thut dem Unbefangenen wohl, in einer elektrisirten Zeit,

wo Alles das Gepräge des Ungewöhnlichen tragen soll und nichts für gut anerkannt wird, was nicht mit dem Stempel des Ers zentrischen zur Ungebühr mit dem Namen des Genialen bes legt bezeichnet ist, einmal wieder die Sprache der gesuns den Vernunft, der reifen und kalten Ueberlegung, ohne phans tastischen Bombast zu hören. Je gewagter ein solches Unters nehmen ist, desto verdienstlicher für den, der das Wagstück dens noch unternimmt, wenn gleich die Aussicht, seine Mühe mit Dank belohnt zu sehen, eben nicht da ist. "Um so mehr ist es aber auch zu bedauern, wenn der rege Eifer, den Schimmer von der Wahrheit zu trennen, das hochfliegende Luftgebilde wies der auf die irdische Bahn zurückzuführen, zu weit geht und das durch in das entgegengesette Extrem verfällt, was nicht minder schädlich ist als jenes. Das vorliegende Werk hat gerechte An: sprüche auf das eben genannte Verdienst, allein es kann zugleich von dem zuleßterwähnten Fehler nicht ganz freigesprochen wers den, weil es fast durchgängig eine Bitterkeit gegen alles Neue und Zeitgemäße athmet, die den übrigen vortreflichen und sehr praktischen Ansichten offenbaren Eintrag thut. Die heutige Sprache leiht freilich den Empfindungen Worte, die uns früher fremd waren, die Empfindungen aber haben zu allen Zeiten statt gefunden, und wenn der siebenjährige Krieg von einem modernen Geschichtschreiber bearbeitet würde, so würden wir im Ganzen wenig Unterschied finden, vorausgeseht, daß wir uns von der Wahrheit durchdrungen fühlen, daß unsere Vorfahren auch flug und auch brav waren, dem Dinge nur nicht den hochtrabenden Namen zu geben wußten. Es ist sehr übel, wenn das Kind mit dem Bade verschüttet wird, und doch dringt sich uns diese Bemerkung beim Lesen der vorliegenden Schrift auf. Der Volksfreund wird mit dem Volksthümler, der Vaterlands, freund mit dem Phantasten verwechselt, der Wuth, Rache, Mord und Brand predigt und, um sein kostbares Talent nicht der Vergånglichkeit auszusehen, sich bis auf bessere Zeiten in ein schreibendes Hauptquartier begibt, wie der Verf. S. 7 sehr sarkastisch bemerkt.

Die Anhänglichkeit an das System vor 1806 spricht sich in dem Werke unverkennbar aus, selbst eine gewisse Vorliebe dafür ist, troß allen Bemühungen, dem Zeitgeiste nicht zu fre: ventlich zu nahe zu treten, sichtbar geblieben. Gleichwohl sind treffende Wahrheiten, welche ächte Beherzigung verdienen, darin verflochten und schon deswegen gebührt dem Werke der Rang unter den vorzüglichen Schriften über diesen wichtigen Gegen: stand. Wäre das Vorurtheil_ohne Vorurtheil bekämpft work den, es hätte zu dem gelungensten Resultate geführt und manche Blöße wäre vermieden worden, die dem ruhigen und weder für noch gegen die Sache gestimmten Beurtheiler nicht entgehen kann, und die dem Verf. selbst einleuchten wird, wenn sein gerechter Unwille gegen alle schwebelnde und nebelnde Volks: thümler in etwas verraucht seyn wird.

Der Verf. gibt im zweiten Kapitel eine ungemein interes? sante Uebersicht der Geschichte der Nationalbewaffnung in den neuesten Kriegen, welche sich um die gemeinschaftliche Are dreht, den Beweis zu führen, daß die eigentlichen (stehenden) Heere zu allen Zeiten den Kera der bewaffneten Kräfte ausmachten, und daß die aus dem Drange des Augenblicks entstandenen Auf stände in Masse theils nur eine sekundäre Nelle spielten, wie in Spanien, theils nach und nach den Linicntruppen einverleibt wurden, wie in Frankreich zur Zeit der Revolution, theils end; lich während der Dauer des Krieges den Linientruppen durch erlangte Uebung und Disziplin gleichkamen, wie in Preußen die Landwehren. Beweist indessen der lettere Fall insbesondere die Möglichkeit, die Landwehren im Verlauf eines Feldzus ges zu brauchbaren Truppen (denn der bloße Name: Li: nientruppen, 'thut es doch warlich nicht) zu machen, so ist es wohl nur folgerecht, sich dieser Möglichkeit für den Aus: bruch eines Krieges durch zweckmäßige Anordnungen schon im Frieden zu versichern, worauf wir späterhin zurückkommen wer den. Für jest muß noch bemerkt werden, daß die obigen An sichten durchaus nicht dahin zu führen brauchen, den Werth der stehenden Heere und der Landwehren zum Nachtheile von einem von beiden herauszuheben. Sie sollen vielmehr recht eigentlich den Geschichtspunkt feststellen, daß, wenn bei einem Volke der moralische Werth Coder kurzweg der Muth) unter allen For men seiner Bewaffnung als gleich angenommen werden kann, auch derselbe dem Vaterlande um so nüßlicher seyn müsse, wenn er den Anfoderungen der Kriegskunst gemäß auf möglichste Fertigkeit und Disziplin begründet ist.

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Die Römer waren in ihrer blühendsten Zeit gewiß von der höchsten Vaterlandesliebe beseelt, aber sie übertrafen

zugleich die andern Völker an Kriegsübung und Disziplin, und deshalb wurden diese beiden Eigenschaften die vornehmsten Ursachen ihrer Siege. Dennoch erlagen sie zweimal der grö Bern Kunstfertigkeit ihrer Gegner, einem Pyrrhus und Hannis bal, und nur dann erst fesselten sie den Sieg wieder an ihre Adler, als sie ihre Kriegsverfassung verbesserten, und in Hülfs: mitteln erfinderisch sich die Kunst ihrer Feinde aneigneten und sie sogar noch darin übertrafen. Dieses Streben nach immer. währender Vervollkommnung der Kriegsverfassung ist aber nicht nur in der ganzen ́römischen Geschichte sichtbar, so daß die, Legionen des Casar denen der ersten Könige nur noch in den Grundzügen ähnlich waren, sondern es bezeichnet auch die Kriegsgeschichte aller Völker bis auf unsere Zeiten, und bekun det sonach die geschichtliche Wahrheit, daß die Güte der Heere, neben dem persönlichen Muthe der Streiter, in der Güte ihrer Verfassung und der Disziplin gesucht werden muß, um Siege mit ihnen zu erringen. Bedingen diese Eigenschaften daher vorherrschend die Brauchbarkeit der Heere, so muß das stehende Heer im Frieden fortwährend und unausgescht seinen Stolz in der Aneignung und Ausbildung dieser Kriegstugenden suchen, so wie die Landwehren es sich zum Ruhm anrechnen, ihren geübtern Waffenbrüdern hierin nachzustreben. Es mag sonst wohl einmal der Glaube geherrscht haben, aber es ist ein längst. anerkannter Irrthum, daß der Rock den Soldaten ausmache, wiewohl sich eine gewisse Magie dabei durchaus nicht abläugnen. läßt, indessen ist es ein eben so und vielleicht noch viel gefahrz licherer Irrthum, daß die bloße Hinstellung von regellosen und. ungeübten Menschenmassen zur Vaterlandesvertheidigung hins reichend sey; denn dadurch würde das Streben nach möglichst vollkommner Kriegsfähigkeit schon im Kein zerstört, die doch nur aus den Elementen: Vaterlandsliebe, Kriegsübung und Kriegszucht, entspringen kann. Allem, was der Verf. über die sen Gegenstand so treffend und richtig sagt, pflichten wir das her aus voller Ueberzeugung bei.

Dagegen können wir seiner Ansicht über den Ursprung des Landwehrwesens, und daß solches lediglich aus finanziellen Rücks fichten im Augenblicke der Noth und des Bedarfs, durchaus aber nicht aus moralischen Triebfedern entstanden sey, nicht beipflich ten, wenn gleich allerdings etwas Wahres dabei zum Grunde liegt. Warum aber auch diesen Ursprung so schneidend behaup ten und nicht lieber einräumen wollen, daß hierbei ein gemein James Annähern und in die Hände Arbeiten obgewaltet hat?Ueberdies scheint uns, als würde der Nüßen der allgemeinen Landesbewaffnung doch im Ganzen zu gering angeschlagen, ins

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