Formelsuche: Studien zu Eichendorffs lyrischem FrühwerkNiemeyer, 2001 - 192 oldal Gegen die vorherrschende Meinung, daß Eichendorffs lyrisches OEuvre durch zeitenthobene Formelhaftigkeit treffend charakterisiert ist, versucht die vorliegende Studie eine chronologische Lektüre der Eichendorffschen Gedichte. Eichendorffs Formelsuche nimmt im noch konventionellen Kräftemessen mit Vorbildern der Gattung ihren Ausgangspunkt. Noch bevor Eichendorff nach Heidelberg kommt, gelingen ihm Ansätze zur höchsteigenen künstlerischen Bewältigung der Adoleszenzerfahrungen. Als Eichendorff in den Bann Loebens gerät, konfrontiert er sich mit einer priesterlichen Dichterauffassung, die - unfähig zur Selbstkritik - die lebensabgewandte schriftstellerische Existenz in manieristischen Bildern verabsolutiert. Ohne Korrektiv, befangen in sich selbst muß der Dichter - das zeigen die Gedichte dieser Phase mit zunehmender Eindringlichkeit - dem Wahnsinn zutreiben. Wie sehr Eichendorff nach einem Ausweg aus der Sackgasse des Ästhetizismus sucht, zeigt die Spannbreite seiner frühen poetologischen Konzepte. Auf der einen Seite verlangt er vom Dichter eine entschiedene Zeitgenossenschaft und geistige Führerschaft. Auf der anderen Seite genügt die auf Verständlichkeit ausgerichtete rhetorische Qualität der propagandistischen Lyrik weder seinen ästhetischen Ansprüchen noch seiner religiösen Weltsicht. Diesem neuen Unbehagen an der Poesie wird Eichendorff durch eine den Weg bis in die Moderne weisende Poetologie gerecht, die die lyrische Sprache dem Gesetz der Fluktuation unterstellt. Im Fadenkreuz dieser beiden kontradiktorischen Positionen (Verständlichkeit und Bilderverbot) entwickelt er seine ersten Formeln, Bilder, die strukturell mit den Grundfragen eines jeden Selbstbewußtseins übereinstimmen und die das lyrische Ich deshalb als Erinnerungszeichen seiner Authentizitätserfahrung etabliert. |
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... Gesellen in den dreißiger Jahren entstandenen Eichendorff - Ge- dicht >> Denkst du des Schloßes noch auf stiller Höh ? « ( HKA I / 3 202–203 ) : » > Wenn man das so grundsätzlich betrachtet : das Labyrinth des Grundes als gleitende ...
... Gesellen « ( HKA I / 1 66–67 ) die Bewegungen des Wassers sowohl in ihrer philiströsen Kleinform ( Wiegen ) als auch in ih- rer lebensgefährlichen Großform ( Wogen ) als schlechte Führer durchs Le- ben . An beiden Gedichten ließe sich ...
... . Gesellschafts- und sprachwis- senschaftliche Reihe 7 ( 1957/58 ) ( zu J. v . Eichendorff : » Die zwei Gesellen « < , S. 33-36 ; » > Winternacht « < , S. 679–684 ) . Hoffmeister , Johannes : Nachgoethesche Lyrik . Bonn 1948 . 173.
Tartalomjegyzék
Symmetrie 1810 HKA I1 142 | 131 |
Charakteristika der frühen Zeitgedichte | 137 |
Formelsuche | 153 |
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