Oldalképek
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In dem Walde såuselnd überschwebt er.
Hörst, wie brünstig seine Seufzer girren,
Einen Körper heiß verlangend, um sich
Mit des Sommers Flora zu vermählen.
Doch die Tône schweigen schon. Der Blätter
Aeols - Harfe klingt nun leiser, leiser,

Bis zuleht erstirbt des Schwanes Klage.

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Was ist Frühling? - Seufzer aus der Erde
Brust nur, die den Himmels- König fragen:
Wann der Maitag Edens wieder aufgeht.
Was die Lerche wohl, der Eos Liebling?
Was die Nachtigall, der Schatten Freundin?
Seufzer nur in wechselnden Gestalten.

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In dem lehten Theile seiner Lilien aus Saaron ist das oben ger nannte Trauerspiel mit abgedruckt, welches das Märtyrerthum der Felicitas und Perpetua und der übrigen africanischen Christen, unter dem Proconful Hilarianus, zum Gegenstande hat. Nachher gab Stagnelius noch ein dramatisches Gedicht: Die Bacchanten (Stockholm 1822. 8.), worin er den Tod des thra cischen Orpheus darstellt, und das ein würdiges Seitenstück zu den Mårtyrern ist, obgleich mit ihnen nicht vergleichbar. Die erste Hälfte ist vortrefflich, aber die lehtere ist etwas matt, da die kurze Handlung allzubald erschöpft wird. Uebrigens bekannte sich der allzufrüh verstorbene Dichter zu keiner Schule der schwe= dischen Literatur, sondern ging seinen Weg und ist von beiden Theilen mit gleicher Liebe und Bewunderung aufgenommen worden.

Johan Magnus Stjernstolpe, Expeditions - Secretair im Departement für die militairischen Angelegenheiten der schwe dischen Canzlei. Als Schriftsteller ist er ganz ein Zögling der schwedischen Akademie und obschon ohne originalen Geist, Tiefsinn und eigenthümliche Phantasie, besigt er doch große Gewandtheit, entlehnte Gedanken in wohlklingende Verse einzukleiden. Sein vornehmstes Verdienst find metrische Uebersehungen der travestirten Aeneis von Blumauer (Stockholm 1814 .8.), des Oberon von Wieland, einiger Gedichte Voltaires, vor allen aber eine vollständige Uebersehung des Don Quixote, obgleich er gewiß nicht die künstlerische, vollendete Rundung des Ausdrucks und Periodenbaus erreicht, auch wohl nicht immer den Sinn des Origi nals genau wiedergegeben hat. Auch hat er ein Paar Mährchen: die goldgelockte Prinzessin (Stockholm 1818. 8.) und die Zauberhandschuhe (Stockholm 1820. 8.) in französischer Manier versificirt, die zwar etwas gedehnt und oberflächlich sind, sich aber doch des leichtfließenden Tons wegen, ganz leidlich lesen lassen.

Anders Magnus Strindholm, ein Name, den man nicht ohne Rührung und Achtung nennen kann: denn mit verzweifelter Armuth ringend und von Gläubigern verfolgt, hat er, seinem Genius vertrauend, sich zu einem ehrenwerthen und bes sonders in Schweden sehr vorzüglichen Historiker ausgebildet, wozu ihm keine der nöthigen Eigenschaften gebråche, wenn ihm philo= sophischer Scharfblick, die Menschenbrust und die Welthandel zu durchschauen, in höherm Grade gegönnt wäre. Die Vorzüge seiz ner Historiographie bestehen in einer genauen, unermüdeten Forschung, in parteiloser Wahrheitsliebe, in guter Anordnung der Erzählung und in einem warmen månnlichen Vortrage; die Fehler hingegen in dem Mangel einer tiefeindringenden Entwickelung der Begebenheiten und der Gabe, sich zu beschränken. Dieses Urtheil wird durch die Schriften: Lebensbeschreibung des Generals Stenbock (Stockholm 1821. 8. mit Portr.) und die bis- jest erschienenen beiden Theile von der schwedischen Geschichte unter der Regierung des Hauses Wafa (Svenska Historien under Konungarne af Wasahuset. Del. 1. 2. Stockholm 1817 u. 1820. 8.) bestätiget.

Johan Peter Theorell, in der Expedition des HofCanzlers angestellt und nunmehr Vorsteher der öffentlichen BücherAuctionen. Er erwarb den großen Preis der schwedischen Akade mie durch einen sehr trockenen Auffah über die Streitigkeiten der Häuser York und Lancaster, die wahrscheinlich kein Mensch durch= gelesen hat. Daher ist Theorell dem Publicum eigentlich nur be= kannt und interessant geworden, als sein ålterer Bruder, der Landrichter Sven Theorell, in Bezug auf die in Schweden so merkwürdige wermdöische Mordgeschichte, eine Schrift herausgab: Versuch, die allgemeinen Meinungen zu berichtigen (Stockholm 1819. 8.), und als diese von den Behörden in Beschlag genommen worden war, der jüngere Theorell eine andere, unter dem etwas widersinnigen und gesuchten Titel schrieb: Versuch an die allgemeine Meinung zu Touromatten (Försök att Touro. matta på allmänna Opinion. Stockholm 1819. 8.). Diese beiden in einem wigelnden Styl geschriebenen Dialogen und etliche oberflächliche und populåre Såße über Geseßpflegung und mitbürgerliche Rechte enthaltend, die nunmehr ganz vergessen sind, machten damals ein großes Aufsehen und brachten den Namen Theorells auf die Lippen aller Menschen. Dieser Ruhm hat sich noch mehr verbreitet, da die beiden Brüder die Zeitung: der stockholmische Courier, mit dem Jahre 1820, herauszugeben anfingen. Nunmehr ist er doch ein wenig verschollen, da man, mit aller Achtung, die man dem uneigennüßigen ernstlichen Eifer für das Rechte schuldig ist, bemerkt hat, daß die Ansichten der beiden

Brüder ziemlich beschränkt sind und sich immer nur um einen Punct drehen, und daß auch der Styl ihrer nur Rechtssachen behandelnden Auffäße über die Gebühr trocken und schleppend ist.

Pehr Wilhelm Tholander, Schulmeister zu Ulricsdal bei Stockholm und einer der gelehrtesten, wenigstens sprachkundigsten Männer Schwedens, im Jahre 1815 gestorben. In der Zeitschrift Iduna sind von ihm eine Uebersehung des isländischen Liedes Solarlioth und andere Abhandlungen über antiquarische Gegenstände. Dann hat er ein Paar bibliographische Aufsäße in den Druck gegeben und auch mehre Recensionen in der schwedischen Literatur-Zeitung geliefert. Die meisten Früchte seiner reichhaltigen literarischen Forschungen liegen jedoch noch handschriftlich unter seinen, dem gothischen Bunde vermachten Papieren. Unter ihnen befindet sich auch eine versuchte Dechiffrirung der persepolitanischen Keilschrift, und da Tholander darin einen ganz eigenen Weg gegangen ist, glaube ich diesem Aufsaße ein eigenes Interesse zu geben, wenn ich, durch die Uebersehung der Grundzüge seiner Theorie in einem Briefe mitgetheilt die Aufmerksamkeit der Gelehrten auf sie lenke. Er schreibt:

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Bei Niebuhr (seiner Reise 2. Theil. Tab. XXIV.) kommen ,,mehre Arten von Keilschriften vor, zu deren Entzifferung keine „der bis jekt bekannten Alphabete beim ersten Anblick passen. ,,Sie scheinen alle zu Inscriptionen in und auf Steine sehr dien,,lich zu seyn, aber ganz und gar nicht zur gewöhnlichen Schrift. „Eben dieses veranlaßte mich, mit gewöhnlichen Schriftzügen, die ,,Keil- Figuren die Niebuhr nachgezeichnet hat zusammen

zu stellen, da ich mit Erstaunen drei Alphabete wiederfand, die ,,ich mit mehren bis dahin als Mönchs - Dichtung aus der mitt,,leren Zeit abgeurtheilt hatte, und deren Alterthum der tiefge= lehrte dänische Professor Bangius in Coelo Orientis so bundig zu widerlegen gesucht. Diese Alphabete, die beinahe in allen ,,ålteren Sammlungen vorkommen, sind unter dem Namen Alphabetum Coeleste, Scriptura transitus fluvii und Scrip,,tura Malachim bekannt. Der Vergleichung wegen hiervon ,,eine Probe:

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,,Die Oeffnungen der offenen Puncte, die die meisten Buchstaben ,,dieser Alphabete an dem Ende haben, scheinen auch etwas keil,,förmiges anzudeuten, da sie zu Steinschrift gebraucht werden. ,,Die Inschriften, die bei Niebuhr Tab. XXIV. C. u. E. vor ,,kommen, scheint man durch die Scriptura Malachim dechiffri= ,,ten zu dürfen. Aber die Buchstaben betreffend, die man ,,auf einem Steine aus Bagdad antrifft (bei Millin, Monum. ,,Ant. T. I. p. 58.), so glaube ich, daß die nämliche Ver,,schiedenheit unter ihnen und der persepolitanischen obwalte, als ,,unter den gewöhnlichen Runen und den aus Helsingland, na,,mentlich die Wegnahme oder Zusetung der Ståbe. - Mit Rücksicht auf diese Entdeckung, wodurch die Echtheit dieser alten ,,Alphabere vertheidigt zu werden scheint, bin ich auf den Gedan,,ken gerathen: daß, da die Schreibkunst im Alterthume wie ein ,,unmittelbares Geschenk Gottes geschäßt wurde, worin die Engel ,,die Lehrer der Menschen gewesen, daher die Benennung Alphabe

,,tum coeleste und Scriptura Malachim entstanden und per ,,traditionem beibehalten worden. Die Denomination Scriptura ,,transitus fluvii betreffend, wage ich nicht länger ihrer Richtigkeit ,,zu widersprechen, um so weniger, da es mir unzweifelhaft scheint, daß die Schreibkunst viel älter ist, als die von Moses erzählte ,,allgemeine Flut. Daß sie vorher unter den Aegyptien bekannt gewesen, sieht man aus den daselbst in spåtern Zeiten entdeckten Zodiaken. Auch die Hindus haben ja ganz unverfälschte astronomische Tafeln seit 760 Jahren vor der oben genannten großen Flut. Kaum ist es also glaublich, daß ihre Nachbaren, die Perser, ohne Bekanntschaft mit dieser edlen Kunst gewesen. Mit unbedeutenden Kenntnissen der persischen Sprache, habe ich ,,doch, daucht mir, entdeckt, daß die persepolitanischen Inschriften in einer Sprache abgefaßt sind, die eine vera mater linguae ,,illius, qua utitur Zend - Avesta, und sehr einfilbig ist." So weit Tholander.

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Michael von Törne, Landhauptmann und Ritter des Wasa Ordens, gab im Jahre 1809 eine Gedächtnißrede auf 2. Orenstjerna heraus, die aber kein Aufsehen erregte und bald vergessen wurde. Mehr Glück machten seine Schriften über den Landbau und die Dekonomie, vorzüglich seine sehr lehrreiche Schrift: die Landwirthschaft in systematischer Ordnung (Landhushållningen i systematisk Ordning. Del. 1. 2. Stockholm 1811. 8.)

Bengt Jonaston Törneblad, gestorben im Jahre 1820. Er hat binnen den Jahren 1810 und 1820 sehr mannichfaltig und sehr kräftig auf die allgemeine Volksstimmung gewirkt, da er über die Angelegenheiten des Tages immer fertig war, in Zeitungen und Flugschriften zu sprechen. Wer durch solche Schriften wirken will, muß sich eines ganz anderen Styls befleißigen, als der auf einen dauerhafteren Effect rechnende Schriftsteller: er muß so sprechen, daß er die Aufmerksamkeit weckt und fesselt; also epi= grammatisch, blühend; er darf auch mitunter parador und absprechend scheinen. In dieser Hinsicht war der Vortrag Törneblads nicht ohne Aehnlichkeit mit der prosaischen Schreibart Thorilds sehr zweckmäßig und dabei sorgfältig ausgebildet. Törneblad war aber auch in der Hinsicht einer der vorzüglichsten unter diesen Schriftstellern des Tages, daß er nicht blos, wie die mehrsten dieser Art, mit politischen Gemeinsåhen und trivialen Kernsprüchen der Sittenlehre oder der Politik um sich warf, sondern sich ernstlich um ein würdiges Ziel bemühte und sich von höheren Ansichten leiten ließ. So sind verschiedene seiner Flugschriften, z. B. die Zeit und Bonaparte (Tiden och Bonaparte. Stockholm 1813. 8.); Wer glaubt unserer Predigt? oder von

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