Oldalképek
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Dor. (bei Seite) Die Sache wäre freilich so am schnellsten abgethan.

Fris. (bei Seite) Sie beißt an.

Dor. (laut) Aber noch schläft Niemand, die Domestiken werden uns gewahr.

Friz. O, dem hab' ich schon vorgebeugt. Sind Sie bang vor Gespenstern?

Dor. Lächerliche Frage! ha! ha! ha! Gespenster!

Frig. Desto beffer. Sie wissen doch, daß man behauptet, es spuke hier im Hause?

Dor. Alberne Poffen.

Fris. Eine weiße Frau lasse sich sehn?

Dor. Kindermährchen.

Fris. Freilich, freilich. Aber es dient in unsern Kram. So bald die Glocke zwölfe brummt, nehmen Sie Ihr Bettlaken um den Kopf, und marschiren mit abgemessenen Schritten gerade durch den Garten, so wird kein Mensch Sie aufhalten.

Dor. Drolliger Einfall. Und wo find' ich Sie?
Fris. Im Garten, neben der Statue des Jocus.

Dor. Wohlan, ich will Ihren Wunsch erfüllen, doch nur unter der Bedingung, daß Sie in Zukunft keinen andern Willen haben, als den meinigen.

Fris. Allerdings.

Dor. Wie spät ist es ?

Frig. Bald Mitternacht.

Dor. So halten Sie sich bereit. So bald Cousine Babet in ihre Kammer geht, werfe ich das Tuch über und erscheine. (ab.) Friz. (allein) Das giebt einen herrlichen Spectakel! Nun wollen wir es ruhig abwarten. Aber wo ?-hier im Saale wäre mir's am liebsten. Ich höre kommen-ohne viele Umstände. (er schlüpft unter den Tisch.)

Fünfte Scene.

Babet, Langsalm und der Major. Friz.

Langs. (dem Major ein Zimmer anzeigend) Hier, Bruder, ift dein Schlafzimmer. Und nun für heute Basta!-es war ein saurer Tag. Vor morgen Nachmittag um 3 Uhr soll mich niemand wecken; hörst du, Babet?—Gute Nacht, Bruder!

Maj. Gute Nacht, du Siebenschläfer.

Langs. Ach, wollte Gott, du sprächst wahr! und ich könnte einmal die Wollust genießen, 7 Jahre hinter einander der köstlichen Ruhe zu pflegen. (ab in fein Zimmer.)

Sechste Scene.

Babet. Der Major. Friß versteckt.

Bab. Lieber, bester Vater! Das Glück, Sie endlich in meine Arme zu schließen-noch kömmt es mir vor, als ob ich träumte.

Maj. Donner und Wetter! Mädel, du bist groß und hübsch geworden.

Bab. Ich bin gut geworden, das darf ich von mir rühmen. Maj. Gut, ja wahrlich! ohne deine kindlichen Wohlthaten hätte ich oft darben müssen.

Bab. Wie, mein Vater?

Maj. Sage mir nur, wo du so viel Geld herbekömmst?

Bab. Was für Geld?

Maj. Nun, du haft mir doch seit 3 Jahren ansehnliche Summen geschickt.

Bab. Ich?

Maj. Mein Bruder ist nicht Herr über einen Groschen, und meine Schwägerinn hätte ich kaum für so freigebig gehalten. Bab. Ich verstehe Sie nicht.

Maj. Blig und Knall! ich merke schon, du leugnest aus Delicatesse.

Bab. Nein, wirklich

Maj. Schon gut, morgen mehr davon. Jezt will ich schlafen gehn. Es ist mir lieb, daß der muthwillige Bursche mir heute Abend nicht mehr in den Wurf gekommen; Poz Element! ich wollte ihn gesuchtelt haben.

Bab. Ach, lieber Vater, seinen Muthwillen ausgenommen, ift er der beste Mensch von der Welt.

Maj. Ich zweifle. Der Streich, den er mir heute gespieltBab. Ein Jugendstreich, deren er freilich täglich begeht, aber die er auch täglich durch schöne Handlungen wieder gut macht. Maj. Nun, das gebe Gott!

Bab. Er ist der Wohlthäter des ganzen Dorfs; auch ich verdanke ihm meine wenigen frohen Stunden. Im Vertrauen, lieber Vater, ich glaube, er liebt mich, und ich bin ihm von ganzem Herzen gut.

Maj. Wirklich?

Bab. Es scheint ihm Ernst, mich zu besigen, und ich würde sehr glücklich mit ihm sein.

Maj. Mit dem Saufewind?

Bab. O ich kenne sein Herz.

Maj. Nun, ich will es doch auch kennen lernen. Aber für heute sehne ich mich nach nichts weiter, als nach der Bekanntschaft mit Eurem Bette. Schlaf wohl, mein Kind. (er küßt fie auf die Stirn) Ich fühle, daß ich recht sanft ruhen werde. (geht in sein Zimmer.)

Bab. (indem sie die Lichter im Zimmer auslöscht) Schlafen werde ich kaum-aber süße wachende Träume werden mich umgaukeln. -Fris! Frig! ich darf dir nicht merken lassen, wie sehr ich dich liebe. (ab in ihr Zimmer.)

Siebente Scene.

Friş allein.

(Er steckt nur den Kopf unter dem behangenen Tisch hervor.)

Liebst du mich wirklich? nun, so will ich auch ein ordentlicher Mensch werden, oder der Teufel soll mich holen!—Ich will gar keinen muthwilligen Streich mehr machen, oder höchstens doch nur Einen in acht Tagen. Horch! es schlägt Zwölf. (man hört eine Uhr schlagen) Die Geisterstunde.-Gut, daß Babet kein Licht brennen ließ; der Mondschein macht das Ding noch graufiger.— Mich deucht, ich höre schon ein Paar Pantoffeln schlurfen. (er zieht sich etwas zurück.)

Achte Scene.

Fr. v. Langsalm. Doris. Friß.

Fr. v. Langs. (in einen langen Pudermantel mit Aermeln gehüllt, doch so, daß die Aermel schlaff herunter hängen, auf dem Kopfe eine hohe und breite altmodische Haube, mit einem Schleier.)

Dor. (tritt gegenüber aus ihrem Zimmer in ein Bettlaken vermummt.)

Fr. v. Langs. Cim Heraustreten leise) Er ist noch nicht da.

Dor. (eben fo) Eine unbequeme Promenade. Was thut man nicht um einen reichen Mann. (Beide kommen einander nach und nach ziemlich nahe, werden sich plöglich gewahr, und schreien ganz mörderlich. Doris läßt ihr Bettlaken fallen; Frau von Langsalm wirft Pudermantel und Haube von fich; beide fliehen in ihre Zimmer.)

Friß. Cift halb unter dem Tische hervorgekrochen, ftemmt knieend beide Arme in die Seite, und lacht, bis er nicht mehr kann. Endlich steht er auf und kömmt hervor) Aha! meine schönen Damen! ihr werdet keine Geisterkomödie wieder aufführen, wie?—das Schlachtfeld ist mit Bagage bedeckt. Das Bettlaken meiner keuschen Coufine habe ich erobert-und den Pudermantel meiner Tante-und eine Haube von Anno 50.-Aber der Spaß ist doch nur halb. Sie sind beide davon gelaufen. Wen soll Ritter Selicour denn nun entführen ?-Verdammt! ich habe mein Wort gegeben, ihm eine Dulcinea zu verschaffen-wie fang' ich das an?

Neunte Scene.

Herr v. Langfalm im komischen Nachthabit mit einer Lampe, kömmt aus seinem Zimmer. Friß.

Langs. Was ist denn hier für ein grimmiger Spectakel? kann man denn nicht einmal des Nachts die edle Ruhe genießen? Friß. (bei Seite) Du kömmst mir eben recht.

Langs. Vetter, was machst du hier so spät?

Fris. Ach bester Oheim! ich habe ein schwarzes Complott entdeckt.

Langf. Schwarz oder weiß, man soll mich schlafen lassen! hörst du? schlafen lassen.

Friz. Auch wenn Sie Gefahr laufen, Ihr kostbarftes Kleinod zu verlieren?

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